„Vielen Dank, Samichlaus“

Samichlaus

De Samichlaus, de Samichlaus,
so tönts vo Huus zu Huus.
Gar mängem Chind chlopft s’Herz so fescht
und s luegt zum Fänschter uus.

Nein, so war es dann doch nicht in der Schloss Schule. Alle Kinder sind schon gross und niemand glaubt mehr an den Samichlaus. Am Vormittag erzählten die Primarschüler noch gross, wie ihre Eltern ihnen tatsächlich noch Karotten für den Osterhasen geben würden, wie sie aber schon seit längster Zeit über dieses Alter hinaus wären – oder gar nie drin gewesen seien. Osterhase, Samichlaus und Schmutzli sind nur Fantasien der Erwachsenen – bis zu dem Moment, als am Nachmittag ein leises, feines Glöcklein zu hören war, das immer näher kam… Die Atmosphäre im Schulzimmer wirkte schlagartig elektrisiert und als das Gebimmel vorbeizog und niemand an die Zimmertüre polterte, war die Enttäuschung gross. Von Konzentration war keine Spur mehr und es knisterte vor Spannung. Als es dann tatsächlich an die Tür klopfte, fiel noch ein kurzes «Ah, der Alec!», und dann war es ruhig. Gebannt lauschten alle den Worten des Samichlauses und des Schmutzlis, die ja gar nicht existierten…

Nur zu schnell war der Besuch vorbei und genüsslich vertilgten die Kinder anschliessend ihren Grittibänz und den Inhalt des Chlaussäckleins.

Die leiblichen Genüsse waren reell, die gab es wirklich – und den Samichlaus? Den gibt es nicht, aber Freude hatten trotzdem alle an ihm.

Vielen Dank, Alec und Paul aus der 3. Sek!